Freitag, 29. August 2008

Powerstation

Heute ist Ausgang mit den Arbeitskollegen angesagt. Auf die Minute pünktlich um 9 kreuze ich auf, ganz der Schweizer in mir ;-) Der vereinbarte Treffpunkt ist eine ziemlich hippe Location, die sich St. James Power Station nennt. Das hat weniger mit Energy Drinks zu tun, als mehr mit der Kohle, die damals in diesem Gebäude ebenfalls einen zentrale, aber doch andere Rolle gespielt hat.

Wir lassen uns also in der Lounge nieder mit Ausblick auf zwei der fünf Dancefloors, knapp zwanzig Leute, darunter zwei Mädels. Der Kellner kommt, was wollen wir trinken? So passiert das rund um den Globus. Die kulturspezifischen Fragestellungen folgen auf den Fuß: Läuft die Entscheidung hier immer so zäh? Ist das Teil der Verhandlungstaktik? Zwang zum Kollektivismus? Oder wird da von mir als "most senior Employee" in dieser Runde ein Machtwort erwartet? Bei uns zuhause würde gefragt: wieviele Bier? 16. Und dem Rest der Leute wär auch alsbald geholfen. Hier muss mal die Idee abgewogen werden, ob nicht Wodka das Getränk der Stunde ist. Oder vielleicht doch Wisky? Aber wenn wir gute Zeche zahlen, sollte es soch drinnen liegen, dass wir dann Gratis-Eintritt zu den Dancefloors kriegen. Doch da muss erst mal der Chef gefragt werden.

Schließlich stehen auf unserem Tisch 2 Flaschen Wodka, 2 Flaschen Whisky und 8 Krüge mit "Mixers". Ehe ich mich versehe, kommt die Rechnung. Und Wieder bin ich unsicher über die mir zugedachte Rolle. Schließlich bin ich erst ein paar Tage hier. Und eigentlich bin ich ja nicht der neue Chef von den allen hier, der zu seinem Einstand eingeladen hat und daher für alle zahlt. Aber doch der Senior. Und über Asien heißt es, dass hier die Hierarchie recht hoch zählt. Aber der großkotzige Neue will ich auch nicht sein. Und womöglich ist es ja auch völlig normal, individuell zu zahlen. Was der Spaß kostet, hab ich ja auch keine Ahnung. Von one for one war die Rede. Und von two four seven.

Der Spaß kostet schließlich 250 EUR, und einer von den jungen Teamleitern macht tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken Anstalten, die Rechnung zu begleichen. Wir feiern ja eigentlich Abschied von einer seiner Mitarbeiterinnen. Und ich werd auch den Verdacht nicht los, dass er der privat nicht abgeneigt wäre, so hübsch wie sie ist. Entsprechend muss er wohl auch beeindrucken...

Ob wir die Alkoholmenge auch richtig erwischt haben? Bleibt wohl die Hälfte übrig? Oder liegen in einen Stunde alle unterm Tisch? Jedenfalls ging es sehr schnell, dass alle Dinge lustig fanden, die für mich nur beschränktem Unterhaltungswert darstellten. Liegt das nun am Alkohol oder am unterschiedlichen Humor? Jedenfalls sind die Drinks nach 2 Stunden weg und die Leute lustig. Auf den Dancefloor!!

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