Dienstag, 9. Dezember 2008

Hmong Party

Grade komme ich vom Neujahrsfest der Hmong, einer der 49 Volksgruppen in Laos, jeweils mit eigener Sprache. Eigentlich will ich ja nur kurz schauen, was da los ist und warum da die Leute in bunten Trachten herumlaufen. Aber so schnell kann ich nicht schauen, drückt mir der erste Besoffene einen Reisschnaps in die Hand. Den weiteren Weg zum Schwipps gebietet einfach die Höflichkeit. Vom Reis-Sturm lasse ich jedoch kopfwehbegängstigt die Finger. Wir freunden uns mit dem lokalen Radiomoderator an, er macht Programm für eine andere Volksgruppe, die Khmu.

Ach ja, O.G. aus Guatemala lerne ich bei der Gelegenheit noch kennen. Wir sind auf dem ganzen Fest aber die einzigen Ausländer. Dafür beteiligen wir uns nach anfänglicher Scheu an den traditionellen Rund-Tänzen. Ganz höflich fordern hier Männer wie Frauen einander gleichberechtigt per "Nop" (in Thailand heißt das "Wai") zum Tanz auf, der natürlich berührungslos verläuft. Um ein bisschen Schwung in die Sache zu bringen, wurden einige (überwiegend weibliche) Volkstanzgruppen in Hmong-Tracht angeheuert, die Leute zum Tanzen zu animieren. Lassen wir natürlich gerne mit uns geschehen. Als mir jedoch eines der Mädels plötzlich ans T-Shirt fasst und außerdem noch die Lokalpresse festhält, dass hier Ausländer fleißig mittanzen, wird mir die Sache zu heiß, ich verzupfe mich.

Was ist sonst so los heute? Um 7 finde ich schon ein Frühstück, denn dann geht's zu den Höhlen von Pak Ou (Tham Ting). Per Boot, auf dem ich trotz Pullover und Jeansjacke ziemlich friere. Tropisch ist definitiv anders. Auf dem Rückweg halten wir im "Whisky-Dorf", in dem Reisschnaps destilliert und vor allem verkauft wird und in den Dörfern von gestern mit Seidenweberei und "Reis"-Papierherstellung (die Fasern werden in Wirklichkeit aus einer Art Liane gewonnen). Es stellt sich heraus, dass ich in die Dörfer über einen kleinen Steg auch leicht zu Fuß hätte gehen können!

Die nette Thai vom Vormittagsausflug leistet mir Gesellschaft beim Mittagessen, dann ziehe ich alleine durch ein paar Vats (Vat Nong Sikhounmuang und Vat Vixoun / Vixounarat), bevor ich, wie alle anderen hier, zum Sonnenuntergang zum Vat Phou Si (That Chomsi) hinaufsteige und abends noch ein bisschen am Night-Market shoppe. Inzwischen hat der ja auch Licht, nachdem den ganzen Tag über der Strom ausgefallen war.

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