Mittwoch, 17. Dezember 2008

Sonnenuntergang im Reich der 4000 Inseln

Eigentlich sollte ich mich für das heutige Tagesprogramm besonders früh erheben. Mein Schlafzentrum bestimmt Gegenteiliges. So setze ich erst am späten Vormittag nach Champasak über, „wohl die einzige alte Königsstadt, in der man über die Straße gehen kann, ohne nach links und rechts zu schauen“, wie mein geschätzter Stefan Loose Reiseführer treffend bemerkt.

Aus Protest über die hiesigen Tuk Tuk Preise schwinge ich mich auf ein Fahrrad. Eine Entscheidung, die ich gehörig verfluche, als nach weniger als zwei Kilometern zweimal die Kette raus springt... Nach einer halben Stunde erreiche ich den Vat Phou, den bedeutendsten Tempel im Khmer Stil auf laotischem Boden. An einen Berghang gebaut erhebt sich die ganze Anlage eindrucksvoll über die Ebene. Stufe für Stufe nähert man sich dem Heiligtum, das an einer heiligen Quelle erbaut ist.

Zurück in der Stadt hole ich mein Gepäck von der Tourist Information ab. In Südostasien scheint es kein Problem zu sein, fremden Leuten seine Habe anzuvertrauen. Eindeutig ein Plus. Um zwanzig nach eins stehe ich an der Straßenkreuzung, wo angeblich um eins der letzte Bus nach Si Phan Don fährt. Vielleicht auch erst um zwei.

Jedenfalls bleibt nach ein paar Minuten ein Songtheo stehen, das zwei Holländer und mich auflädt, obwohl ich mir zunächst nicht vorstellen kann, wo wir da für drei Stunden Fahrt Platz finden sollen. Das Gefährt ist nämlich bereits mit Fliesen für vollgeladen. Aber ich habe wohl noch nicht genug Vertrauen in die Improvisationsgabe der Laoten... Ein paar Stunden später laden wir die Fliesen am Fuße eines Hügels ab. Zu dessen Spitze sind Bambusstangen als Schienen für eine äußerst abenteuerliche Material-Standseilbahn verlegt.

Wir selbst fahren noch ein paar Kilometer weiter nach Si Phan Don, übersetzt „4000 Islands“, die daselbst aus dem Mekong ragen. Die beiden größten Inseln sind bewohnt, aber noch nicht stromverkabelt. Don Det hat sich zu einem festen Bestandteil jeder Backpacker-Tour durch Laos herauskristallisiert. In einfachen Bambushütten lässt sich extrem entspannt abhängen, davor in der Hängematte liegen (wenn man dazu Zeit hätte) oder bei einem Beer Lao sitzen und den vielleicht schönsten Sonnenuntergang ever genießen.

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